Ist ADHS eine Krankheit

Warum diese Frage mehr über unsere Gesellschaft als über ADHS selbst aussagt

ADHS – kaum ein Begriff polarisiert so stark. Manche sprechen von einer Modediagnose, andere von einer Volkskrankheit. Wieder andere empfinden ADHS als Geschenk oder Belastung. Doch: ist ADHS eine Krankheit? Diese scheinbar einfache Frage führt uns mitten hinein in ein komplexes Zusammenspiel von Neurobiologie, gesellschaftlichen Normen und persönlicher Wahrnehmung – und wirft nicht zuletzt die Frage auf, was wir überhaupt als “gesund” bezeichnen.

In diesem Artikel möchte ich Sie mitnehmen auf eine fundierte, verständliche und menschliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Als Fachperson für ADHS, Burnout und integratives Coaching in der Schweiz – unter anderem aktiv im SEB (Schweizer Expertennetzwerk für Burnout) und bei elpos (ADHS Organisation Schweiz) – begleite ich, Ihr Coach Bodensee, Führungskräfte mit hoher Belastung hin zu mehr Klarheit, Selbstbestimmung und innerer Ruhe. Dabei begegnet mir die Frage: ist ADHS eine Krankheit immer wieder – und selten lässt sie sich mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten.

ADHS – ein Überblick

ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Betroffene haben typischerweise Mühe, ihre Aufmerksamkeit über längere Zeit aufrechtzuerhalten, handeln impulsiv oder fühlen sich innerlich unruhig. Doch bereits hier beginnt ein weit verbreitetes Missverständnis: ADHS ist nicht einfach «zappelig sein». Es handelt sich um eine neurobiologische Besonderheit mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen.

Die drei Hauptformen sind:

  • Unaufmerksamer Typ (oft als «Träumer» bezeichnet)
  • Hyperaktiv-impulsiver Typ
  • Kombinierter Typ

Doch nur weil etwas vom sogenannten «Normalen» abweicht, ist ADHS eine Krankheit?

Was heisst eigentlich «krank»?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt Gesundheit nicht nur als Abwesenheit von Krankheit, sondern als einen Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens.

Wenn wir also fragen: ist ADHS eine Krankheit, meinen wir häufig: «Ist etwas kaputt?» Doch was, wenn ADHS einfach eine andere Art ist, Informationen zu verarbeiten? Eine alternative neurobiologische Struktur mit eigenen Stärken und Herausforderungen?

Neurodiversität – ADHS als Teil der menschlichen Vielfalt

Die Neurodiversitätsbewegung betrachtet ADHS nicht als Krankheit, sondern als Teil der natürlichen Vielfalt menschlicher Gehirnstrukturen. So wie es Links- und Rechtshänder gibt, gibt es Menschen mit ADHS. Ihr Gehirn funktioniert anders – oft schneller, ideenreicher, unkonventioneller.

Ist ADHS eine Krankheit, oder ist unsere Gesellschaft einfach nicht auf diese Denkweise ausgerichtet? Die Frage ist ADHS eine Krankheit entlarvt dabei nicht nur medizinische, sondern vor allem gesellschaftliche Zuschreibungen von Normalität.

Das eigentliche Leiden – das Umfeld

Ob ADHS krank macht, hängt stark davon ab, wie das Umfeld gestaltet ist. In einem System, das lineares Arbeiten, lange Meetings und starre Abläufe bevorzugt, geraten viele Menschen mit ADHS unter enormen Druck. Sie fühlen sich falsch, erschöpft oder unverstanden.

In einem Umfeld jedoch, das Struktur anbietet, Freiräume erlaubt und Impulsivität kreativ nutzt, kann ADHS zur Ressource werden. Die Frage ist ADHS eine Krankheit stellt sich dann plötzlich ganz anders – nämlich: Ist unser System krankmachend?

ADHS bei Erwachsenen – spät erkannt, stark unterschätzt

Viele Erwachsene – gerade in leitenden Funktionen – leben jahrelang mit innerer Unruhe, Entscheidungsblockaden oder Konzentrationsproblemen, ohne zu wissen, dass ADHS eine Ursache sein könnte. Was sich nach aussen als «hohe Leistung» zeigt, ist oft ein ständiger innerer Kampf.

Ist ADHS eine Krankheit, oder bietet es vielleicht eine Erklärung für das diffuse Gefühl, «nicht ganz zu passen»? Und vor allem: Was passiert, wenn man diesem Gefühl Raum gibt, ohne es zu verurteilen?

Warum Führungspersonen besonders betroffen sind

In meiner Arbeit mit Führungskräften in der Schweiz beobachte ich immer wieder typische ADHS-Muster:

  • Kreativität, Innovationskraft, hohe Geschwindigkeit
  • Reizoffenheit, Schlafstörungen, emotionale Erschöpfung
  • Intuition und Bauchgefühl, aber auch rasche Überforderung

Viele lernen, sich zu «funktionalisieren». Doch auf Dauer führt diese Selbstdisziplinierung oft zu innerer Leere, Entscheidungsmüdigkeit oder sogar zum Burnout. Auch hier stellt sich die Frage erneut: Ist ADHS eine Krankheit, oder ist es ein Warnsignal eines Systems, das Menschen überfordert?

Diagnose – Belastung oder Befreiung?

Eine ADHS-Diagnose kann entlasten. Sie gibt der eigenen Erfahrung einen Namen, eröffnet neue Strategien – und schafft ein besseres Verständnis für sich selbst. Leider erleben Betroffene auch Stigmatisierung: “Bin ich jetzt gestört?” ist eine typische Reaktion.

Ist ADHS eine Krankheit, oder ist es der gesellschaftliche Umgang mit Abweichung, der krank macht?

Coaching statt Kategorisierung – der Weg bei Ergoarchipel

Bei Ergoarchipel sehe ich ADHS nicht als Defizit, das “behoben” werden muss. Ich begegne Betroffenen mit Empathie, Fachwissen und einer ganzheitlichen Herangehensweise. Mein Einzelcoaching richtet sich an Führungskräfte, die mental klarer, emotional ausgeglichener und beruflich wirksam leben möchten.

Das erwartet Sie bei mir:

  • Konkret umsetzbare Strategien für Fokus und Energie
  • Individuelle Achtsamkeits- und Strukturkonzepte
  • Stärkung Ihrer Selbstwirksamkeit
  • Coaching auf Augenhöhe – wertschätzend, pragmatisch, lösungsorientiert

Ist ADHS eine Krankheit? Vielleicht. Aber vor allem ist es ein Thema, das professionell und ressourcenorientiert begleitet werden kann.

Was die Wissenschaft sagt

Die aktuelle Forschung zeigt: ADHS hat eine neurobiologische Grundlage. Veränderungen in Dopaminhaushalt, Reizverarbeitung und Hirnaktivität sind gut dokumentiert. Medikamente wie Methylphenidat helfen vielen – doch sie allein reichen meist nicht aus.

Kombiniert mit Coaching, Struktur und angepasstem Umfeld lässt sich der Alltag nachhaltig gestalten. Auch hier zeigt sich: ist ADHS eine Krankheit, hängt stark davon ab, wie man damit umgeht.

Was Sie tun können – erste Schritte

Wenn Sie sich angesprochen fühlen, könnte es sich lohnen, genauer hinzuschauen. Hier einige Anregungen:

  1. Sprechen Sie mit einer Fachperson, die Erfahrung mit ADHS im Erwachsenenalter hat.
  2. Beobachten Sie sich bewusst, ohne gleich zu urteilen.
  3. Nutzen Sie professionelle Begleitung, die Ihre Stärken sichtbar macht.
  4. Tauschen Sie sich aus – z. B. über elpos oder Burnoutexperts.ch.
  5. Verändern Sie nicht sich – verändern Sie den Umgang mit sich selbst.

Auch dabei kann sich die Sichtweise ändern: Ist ADHS eine Krankheit, oder vielleicht ein Geschenk mit Stolpersteinen?

Fazit: Ist ADHS eine Krankheit?

Die Antwort ist differenziert.

  • Wenn ADHS Ihr Leben einschränkt, ist es möglicherweise krankheitswertig.
  • Wenn Sie damit leben, ohne zu leiden, ist es Teil Ihrer Persönlichkeit.
  • Vielleicht ist es an der Zeit, den Begriff “Krankheit” zu überdenken – und den Blick auf Potenziale zu richten.

Ist ADHS eine Krankheit? Oder einfach eine Einladung, die Vielfalt menschlicher Denkweisen neu zu würdigen?

Coaching bei Ergoarchipel – Klarheit und Balance im Führungsalltag

Ich begleite Führungspersönlichkeiten in der Schweiz dabei, mentale Klarheit, emotionale Stabilität und berufliche Wirksamkeit zu gewinnen – ob mit oder ohne ADHS.

Persönlich. Ganzheitlich. Mitten im Leben.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) – Ist ADHS eine Krankheit?

Ist ADHS bei Erwachsenen wirklich eine Krankheit – oder nur eine Ausrede für Stress und Überforderung?

Viele Betroffene stellen sich genau diese Frage: Ist ADHS eine Krankheit oder bloss eine Modediagnose? Die Antwort der Wissenschaft ist klar: ADHS ist eine neurobiologisch begründete Störung der Reizverarbeitung – und sie bleibt oft bis ins Erwachsenenalter bestehen. Gleichzeitig beeinflussen Stress, Umfeld und Lebensstil die Symptome stark. Gerade bei überlasteten Führungskräften wird ADHS oft spät erkannt, weil Leistungsfähigkeit über lange Zeit hinweg kompensiert wird. Eine Diagnose ist keine Ausrede – sondern ein möglicher Schlüssel zu mehr Selbstverstehen und gezieltem Handeln.

Typische Anzeichen für ADHS im Führungsalltag sind: Gedankensprünge, innere Unruhe trotz Erschöpfung, Aufschiebeverhalten bei Routineaufgaben, aber gleichzeitig enorme Kreativität und Drive. Ist ADHS eine Krankheit in Ihrem Fall? Das hängt davon ab, ob Sie unter den Symptomen leiden oder durch sie im Alltag eingeschränkt sind. Ein Coaching bei Ergoarchipel kann Ihnen helfen, diese Muster besser einzuordnen – unabhängig von der Diagnose.

Medikamente wie Methylphenidat können hilfreich sein, besonders in akuten Belastungssituationen. Sie sind aber keine Pflicht. Viele Erwachsene finden durch Coaching, Strukturtraining und Achtsamkeit praxistaugliche Wege, um mit ADHS gut umzugehen. Bei Ergoarchipel setzen wir auf eine ganzheitliche Begleitung, die Körper, Geist und Beruf in Einklang bringt. Ist ADHS eine Krankheit, die zwingend medikamentös behandelt werden muss? Nein – es gibt viele wirksame Alternativen.

Ist ADHS eine Krankheit, die wieder verschwindet? ADHS ist keine vorübergehende Störung, sondern eine bleibende neurobiologische Konstellation. Sie kann sich im Laufe des Lebens verändern – mit den richtigen Strategien lassen sich viele Symptome stark mildern. Die gute Nachricht: Heilung im klassischen Sinn ist vielleicht nicht nötig. Entscheidend ist, wie gut Sie lernen, mit Ihrer Denkweise zu leben und Ihre Stärken zu nutzen.

Wenn Sie sich fragen: Ist ADHS eine Krankheit, die mich betrifft? – dann lohnt sich ein unverbindliches Coachinggespräch bei Ergoarchipel.

Ich helfe Ihnen dabei:

  • Klarheit über Ihre Denk- und Verhaltensmuster zu gewinnen
  • Ihre Stärken trotz (oder gerade wegen) ADHS zu entfalten
  • neue Wege im Umgang mit Fokus, Energie und Reizflut zu finden

Ich arbeite individuell, vertraulich und auf Augenhöhe – speziell für Menschen in verantwortungsvollen Positionen.