Habe ich ADHS? – Wenn der Alltag zur Dauerbelastung wird

Was ist ADHS überhaupt – und kann ich das als Erwachsene:r haben?

Wenn man an ADHS denkt, sieht man häufig das stereotype, zappelige Kind vor sich. Aber was viele nicht wissen: ADHS begleitet viele Menschen auch im Erwachsenenalter weiter – oft unerkannt, manchmal schleichend, doch mit grossem Einfluss auf Alltag, Beruf und Beziehungen. Doch was bedeutet das für Sie – hab ich ADHS? Und wie zeigt sich das bei Erwachsenen?

Habe ich ADHS? - Typische Anzeichen bei Erwachsenen

Die Symptome von ADHS zeigen sich bei Erwachsenen häufig subtiler als bei Kindern – und sind darum schwerer einzuordnen. Oft sind es nicht lautstarke Ausbrüche, sondern leise, chronische Störungen im Alltag, die Betroffene an ihre Grenzen bringen.

Häufige Alltagssymptome:

  • Konzentrationsprobleme trotz hoher Motivation: Aufgaben werden begonnen, aber nicht abgeschlossen. Die Gedanken springen ständig, man ist leicht ablenkbar.
  • Schwächen in Organisation und Zeitmanagement: Termine geraten durcheinander, Pendenzen stapeln sich. Auch einfache Planungen überfordern plötzlich.
  • Impulsives Verhalten und Stimmungsschwankungen: Man spricht, bevor man denkt, trifft spontane Entscheidungen – oft mit nachträglichem Bedauern.
  • Innere Unruhe und ständiges Getriebensein: Auch in Ruhephasen herrscht ein gedankliches Grundrauschen, das Erholung erschwert.
  • Vergesslichkeit, Verzettelung, Verlust von Dingen: Ob Schlüssel, Dokumente oder Einkaufslisten – es scheint, als habe der Alltag unzählige Stolperfallen.

Diese Symptome werden oft falsch interpretiert: als Stress, mangelnde Disziplin oder gar persönliche Schwäche. Doch gerade Menschen mit hohem Anspruch an sich selbst – etwa Führungskräfte – erkennen sich in diesen Anzeichen häufig wieder und fragen sich: „Hab ich ADHS – oder bin ich einfach nur überfordert?“

Habe ich ADHS? Machen Sie den Selbstcheck

Wenn Sie sich in den folgenden Aussagen wiederfinden, kann das ein Hinweis auf eine ADHS-Thematik sein:

  • Fällt es Ihnen schwer, bei einer Aufgabe konzentriert zu bleiben – selbst bei Interesse?
  • Beginnt Ihr Alltag oft mit Chaos, obwohl Sie ihn geplant hatten?
  • Verlegen Sie ständig Dinge oder vergessen Termine – trotz Kalender und Erinnerungen?
  • Sagen oder tun Sie Dinge impulsiv, die Sie später bereuen?
  • Haben Sie das Gefühl, härter kämpfen zu müssen als andere, um auf dem gleichen Stand zu bleiben?

Wenn Sie mehr als zwei dieser Aussagen innerlich mit Ja beantworten, könnte es hilfreich sein, ein professionelles Gespräch zu suchen.

Habe ich ADHS? Welche ADHS-Typen gibt es – und wo finde ich mich wieder?

Medizinisch unterscheidet man drei Hauptformen der ADHS, die sich auch im Erwachsenenalter sehr unterschiedlich bemerkbar machen können:

  • Unaufmerksamer Typ: Dieser Typ äussert sich vor allem durch Schwierigkeiten bei der Fokussierung. Sie schweifen häufig ab, verlieren leicht den Faden oder haben Mühe, Informationen im Alltag gezielt zu verarbeiten. Typische Begleiterscheinungen sind Tagträumerei, das Übersehen von Details, Leichtsinnsfehler und chronische Unpünktlichkeit.
  • Hyperaktiv-impulsiver Typ: Hier steht die starke innere Unruhe im Vordergrund. Betroffene fühlen sich getrieben, reden sehr viel, unterbrechen andere häufig oder handeln spontan und unüberlegt. In der Erwachsenenwelt zeigt sich das zum Beispiel durch schnelles Reden, Unruhe in Meetings oder Schwierigkeiten beim Zuhören.
  • Kombinierter Typ: Dies ist die häufigste Form bei Erwachsenen. Sie erleben sowohl Symptome der Unaufmerksamkeit als auch der Impulsivität und inneren Unruhe. Diese Kombination kann zu starker Überforderung führen – vor allem dann, wenn man hohe Verantwortung trägt oder ein hohes Mass an Selbststeuerung gefordert ist.

Diese Einordnung hilft Ihnen dabei, besser zu verstehen, wie sich ADHS individuell zeigen kann – und dass Sie mit Ihren Erfahrungen nicht allein sind. Je früher Sie die typischen Muster erkennen, desto gezielter lassen sich wirkungsvolle Strategien entwickeln.

Habe ich ADHS? Wie läuft eine ADHS-Diagnose ab?

Der Weg zur Diagnose beginnt bei einer Fachperson – meist einem Psychologen oder einem Psychiater. Dabei geht es nicht nur um die aktuellen Symptome, sondern auch um die persönliche Entwicklung und den Lebenskontext.

Die Abklärung umfasst in der Regel:

  • Ein ausführliches Anamnesegespräch: Hierbei werden Kindheit, Familie, Schule, Beruf und Alltagsverhalten betrachtet
  • Standardisierte Fragebögen und strukturierte Interviews: Sie dienen dazu, die Symptome systematisch zu erfassen
  • Ausschluss anderer Ursachen: Dazu gehören beispielsweise Depression, chronischer Stress, Angststörungen oder Traumafolgestörungen

Eine fundierte Diagnose bringt nicht nur Klarheit – sie ist auch der erste Schritt zu gezielter Unterstützung und einer neuen Perspektive im Umgang mit sich selbst.

Ich selbst stelle keine medizinischen Diagnosen. Als Coach unterstütze ich Sie jedoch dabei, Ihre individuellen Herausforderungen im Alltag zu bewältigen – auch dann, wenn (noch) keine offizielle ADHS-Diagnose vorliegt.

Habe ich ADHS? Was Coaching am Bodensee bei ADHS leisten kann

Im Coaching für Erwachsene mit ADHS geht es nicht um Anpassung, sondern um Selbstwirksamkeit. Ich arbeite mit einem systemischen, strukturierten Ansatz, der Ihnen hilft:

  • Ihre Stärken erkennen und gezielt einsetzen: Viele Fähigkeiten bleiben ungenutzt, weil der Alltag überfordert. Gemeinsam fördern wir Ihre vorhandenen Ressourcen.
  • Ordnung in Gedanken, Abläufe und Entscheidungen bringen: Struktur wird zur Entlastung – nicht zur Einschränkung.
  • Impulse steuern und klare Routinen entwickeln: Alltagskompetenz bedeutet, Reizüberflutung frühzeitig zu erkennen und Handlungsspielräume zu schaffen.
  • Sich selbst wieder ernst nehmen – und dabei Mensch bleiben: Coaching bietet einen geschützten Raum, in dem Sie Ihre Situation reflektieren und neue Wege entwickeln können – ohne Druck, aber mit Wirkung.

Habe ich ADHS? Was bringt mir ein ADHS-Coaching konkret?

  • Klare Tagesstruktur entwickeln: Gemeinsam erarbeiten wir Routinen, die Ihren Alltag vereinfachen, Stress reduzieren und die Konzentration gezielt fördern.
  • Verlässliche Methoden für Organisation und Planung: Mit individuell passenden Werkzeugen stärken wir Ihre Selbstorganisation, Ihr Aufgabenmanagement und Ihre Entscheidungsfähigkeit.
  • Impulse kontrollieren und bewusster kommunizieren: Sie lernen, spontane Reaktionen besser einzuordnen und Ihre Ausdrucksweise im beruflichen und privaten Kontext achtsamer zu gestalten.
  • Eigene Ressourcen aktivieren und Selbstzweifel abbauen: Statt sich ständig infrage zu stellen, entdecken Sie neue Handlungsspielräume und Ihre persönlichen Stärken neu.

Mit gezieltem Coaching wird aus der Frage „Hab ich ADHS?“ ein Ausgangspunkt für Veränderung – nicht für Stigmatisierung.

Habe ich ADHS? Coaching oder Therapie – was passt besser zu mir?

Diese Frage stellen sich viele Menschen, die erste Anzeichen von ADHS bei sich wahrnehmen. Beide Wege – Therapie und Coaching – haben ihre Berechtigung, erfüllen jedoch unterschiedliche Funktionen.

  • Eine Therapie ist medizinisch indiziert und dient vor allem der Behandlung psychischer Begleiterkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Traumafolgestörungen. Sie bietet einen geschützten Raum für tiefere emotionale Prozesse und wird in der Regel von psychologischen oder psychiatrischen Fachpersonen durchgeführt.
  • Ein Coaching hingegen ist lösungsorientiert, praxisnah und zukunftsgerichtet. Es fokussiert sich auf die konkrete Gestaltung des Alltags, den Aufbau von Strukturen, die Entwicklung von Routinen und das Aktivieren vorhandener Ressourcen. Coaching eignet sich besonders für Menschen, die sich mehr Klarheit, Handlungsfähigkeit und Selbststeuerung im Hier und Jetzt wünschen.

Im Coaching mit mir, Ihrem Coach am Bodensee, kombiniere ich fundiertes fachliches Wissen mit tiefem Verständnis für die individuellen Herausforderungen von Erwachsenen mit ADHS. Mein menschenzentrierter, systemischer Ansatz richtet sich insbesondere an Führungskräfte und anspruchsvolle Persönlichkeiten, die ihre Stärken wirksam und alltagstauglich nutzen möchten.

Habe ich ADHS? ADHS ist nicht… – ein kurzer Realitätscheck

ADHS wird in der Öffentlichkeit oft missverstanden – und leider auch stigmatisiert. Deshalb ist es wichtig, einige gängige Vorurteile bewusst zu hinterfragen:

  • ADHS ist keine Faulheit: Viele Betroffene kämpfen täglich mit grossem inneren Aufwand gegen Überforderung und Reizflut. Ihre Erschöpfung ist real – nicht fehlender Wille.
  • ADHS ist keine Ausrede: Es ist eine ernstzunehmende neurologische Besonderheit, die das Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst – und keineswegs ein Vorwand, um sich vor Verantwortung zu drücken.
  • ADHS ist kein intellektuelles Defizit: Im Gegenteil – viele Menschen mit ADHS sind kreativ, empathisch, intelligent und leistungsfähig. Ihre Potenziale zeigen sich oft auf unkonventionelle Weise.

ADHS ist eine neurobiologische Besonderheit – und mit der richtigen Unterstützung kein Hindernis, sondern eine andere Art zu denken. Wer lernt, sich selbst besser zu verstehen und gezielt mit den eigenen Herausforderungen umzugehen, kann das Leben aktiv und bewusst gestalten – trotz oder gerade wegen ADHS.

Fazit: Hab ich ADHS?

Wenn Sie sich selbst in diesem Artikel wiedererkannt haben, könnte es an der Zeit sein, genauer hinzuschauen. Ob Sie mit einer ADHS-Diagnose leben oder sich einfach dauerhaft überfordert fühlen – Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen. Ergoarchipel bietet Ihnen den Raum, die Zeit und die Begleitung, die Sie brauchen, um Ihren eigenen Weg kraftvoll und klar weiterzugehen.

Bereit für mehr Klarheit? Dann erfahren Sie mehr über mein Angebot unter 

Häufige Fragen (FAQ) zum Thema: Hab ich ADHS?

Was sind die häufigsten Symptome von ADHS im Erwachsenenalter?

Unaufmerksamkeit, Impulsivität, innere Unruhe, Schwierigkeiten bei der Organisation und Konzentrationsprobleme zählen zu den häufigsten Anzeichen. Viele Erwachsene erleben zudem emotionale Schwankungen und chronische Überforderung.

Ein professioneller Selbsttest oder ein Gespräch mit einer Fachperson kann erste Hinweise geben. Eine endgültige Diagnose sollte jedoch durch eine psychologische oder psychiatrische Abklärung erfolgen.

Nein. Viele meiner Klient:innen zeigen ADHS-ähnliche Muster, ohne eine offizielle Diagnose zu haben. Coaching kann auch ohne Diagnose hilfreich und entlastend sein.

Therapie zielt auf Heilung und wird meist medizinisch verordnet. Coaching ist lösungsorientiert, fokussiert auf Alltagsstrategien und zielt darauf ab, Selbstwirksamkeit und Klarheit im Leben zu stärken.

Das Coaching bietet strukturierte Ansätze zur Verbesserung von Selbstorganisation, Impulskontrolle und Entscheidungsfähigkeit. Es hilft Ihnen, Ihre Ressourcen zu erkennen und gezielt einzusetzen – für mehr Balance und Lebensqualität.